Burschenschaftliches ABC
Die wichtigsten Begriffe von
Aktivitas bis Zirkel
Aktivitas
Die jungen, aktiven Mitglieder (Schüler) sind in der Aktivitas zusammengefasst. Sie setzt sich aus Füchsen und Burschen zusammen. Aus ihrer Mitte wird der Sprecher bestimmt, der den Verein nach nach innen und außen repräsentiert.
Alter Herr
So nennen wir alle Mitglieder, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben und im Berufs- und Familienleben ihren Platz gefunden haben. Sie bleiben dem Bund als inaktive Mitglieder bis zu ihrem Tod erhalten.
Bier
Bier und Wein sind die klassischen Studentengetränke. Daraus ergaben sich im Laufe von 200 Jahren unzählige Lieder, Trinkspiele und Bräuche. Schülerverbindungen legen besonderen Wert auf den kontrollierten Umgang mit Alkohol.
Bursch
Nach der ersten Mensur und einer erfolgreichen Burschenprüfung wird der Fuchs geburscht. Er wird als aktiver Bursch in den inneren Verband aufgenommen und wird dort mit verschiedenen Aufgaben und Verantwortungsbereichen betraut.
Couleur
„Coleur“ (Lat.) bedeutet Farbe. Jede Verbindung trängt eine bestimmte Farbkombination an der Mütze und als Band. Beides wird als äußeres Erkennungszeichen bei offiziellen Anlässen und Treffen getragen.
Fuchs
Die jungen, interessierten Mitglieder nennt man Spefüchse („Spe“ von lat. „Hoffnung“). Nach einer Fuchsenprüfung erfolgt die Aufnahme als Fuchs. Für ihre geistige Ausbildung ist der Fuchsmajor zuständig.
Geschichte
Wer Zukunft gestalten will, muß die Vergangenheit kennen. Die Kenntnis der eigenen Geschichte spielt deshalb für uns eine wichtige Rolle. Wir erarbeiten unser Geschichtsbild unabhängig von der vorgeschriebenen Geschichtsschreibung.
Identität
Identität bedeutet, sich der Gesamtheit seines Wesens bewusst zu sein. Neben den individuellen Eigenheiten eines Menschen sind auch Wesen und Schicksal einer Gemeinschaft identitätsbildend.
Kneipe
Darunter verstehen wir ein geselliges Feiern unter Einhaltung gewisser studentischer Bräuche. Dazu gehört z. B. auch das Singen.
Korporation
Überbegriff für Schüler- und Studentenverbindungen. Dazu zählen Burschenschaften, technische Verbindungen, Sängerschaften, Fliegerschaften, Landsmannschaften, Corps aber auch katholische Verbindungen, Mädelschaften uvm. Diese Art der studentischen Bünde ist eine Eigenart, die es nur unter deutschen Studenten gibt. Die ersten Korporationen gingen vor rund 200 Jahren aus dem Kampf gegen Napoleon hervor. Die Deutsche Revolution von 1848 wurde überwiegend von korporierten Studenten initiiert.
Lebensbund
In Korportationen kommen Männer aller Altersgruppen zusammen. Die meisten Alten Herren haben schon ihre Jugend in einer in der Korporation durchlebt und unterstützen ihren Bund bis zu ihrem Tod.
Mädel
Die Tradition der Studentenverbindungen war ursprünglich von Männern geprägt. Damen sind nur zu bestimmten Veranstaltungen eingeladen. Das Vereinsleben zeigt einige typisch männerbündische Bräuche. Seit einigen Jahren gibt es vereinzelt Mädelschaften, allerdings nur außerhalb Kärntens.
Mensur
Sobald ein Fux ausreichend im Fechten trainiert ist, kann er zur Mensur (von Lat. „Mensura“ = Abmessung, Abstand) antreten. Nicht der Sieg nach Punkten ist hierbei entscheidend. Stattdessen gilt es, seinen Mann zu stehen und einen fairen Zweikampf durchzuhalten. Selbstüberwindung und Mut, Fairness aber auch der Umgang mit Niederlagen prägt den jungen Menschen.
Nation
Unser Nationsbegriff leitet sich vom lateinischen „natio“ (Geburt, Herkunft, Volk) ab. Unter Nation verstehen wir die gewachsene Gemeinschaft von Menschen mit gleichen kulturellen, biologischen Wurzeln sowie seelisch-geistigen Eigenschaften. Nationalismus ist das politische Streben nach Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Freiheit und staatlicher Einheit.
Pennalie
Bezeichnung für Mittelschulverbindungen. Aktive Mitglieder können Burschen werden, die höhere Schulen bist zur Maturareife besuchen. Darüber hinaus werden auch Fachschüler und neuerdings auch Lehrlinge (mit Matura) aufgenommen. Studentenverbindungen werden auch Hochschul- oder akademische Verbindungen genannt.
Politik
Burschenschaften waren immer hochpolitisch. Politik muß jedoch nichts mit Parteien zu tun haben. Viele Politiker haben ihre Wurzeln in Korporationen. Persönlichkeitsbildung und -entfaltung sind die Voraussetzungen für verantwortungsvolles politisches Handeln.
Schlagend
Als Schläger bezeichnet man den scharfen Säbel, wie er an den Hochschulen verwendet wird. Die Grundlage für das Säbelfechten bildet das wehrhafte Prinzip. Nach genau festgelegten Regeln wird im Zweikampf gefochten. Die Kärntner Korporationen fechten mit stumpfem Säbel. Neben der sportlichen Herausforderung dient das Fechten vor allem auch der Persönlichkeitsentwicklung.
Ziele
Bereits bei der Gründung der Burschenschaft im Jahr 1815 wurden die Ziele festgelegt. Daraus resultierten politische Forderungen, die im Laufe der Zeit an die jeweilige Situation angepasst wurden. Die Gesamtheit der Ziele spiegelt sich im Wahlspruch „Ehre – Freiheit – Vaterland“ wider. Dafür treten wir ein, dafür kämpfen wir und dafür sterben wir.
Zirkel
Auch das ist ein Zeichen mit langer Tradition. In einem Strich finden sich die Begriffe „Ehre, Freiheit, Vaterland“ sowie der Anfangsbuchstabe der jeweiligen Verbindung. Das Rufzeichen steht üblicherweise für „schlagend“.